Wallfahrtskirche Maria Birnbaum

2012 gewann die generalsanierte Wallfahrtskirche den bayrischen Denkmalpflegepreis in Gold. Mit einem durchdachten Gesamt­­konzept war dem Architekten Walter Landherr eine Vorzeige­­sanierung gelungen, die das Gebäude in einen statisch und optisch optimalen Bauzustand führen konnte. Der BR | Fernsehen hat uns während der Arbeit auf dem Dach gefilmt ...
In der Reihe „Unter unserem Himmel“ wurden Thomas Schöttl und Markus Scheibenzuber vom Bayrischen Fernsehen bei der Arbeit an der Kirche Maria Birnbaum gefilmt und interviewt.

Erlebbarer Denkmalschutz im Film

Die Bedeutung und Schönheit des Sakralbaus für die gläubigen und kunsthistorisch interessierten Menschen – damals wie heute – wird im Fernsehbeitrag des BR | Fernsehen kurzweilig dargestellt.

Ungewöhnlich aufwendige aber wirksame Massnahmen der Schädlingsbekämpfung gegen Holzwurm und Mauerschwamm – hier die Verhüllung der Türme – werden eingesetzt um grundlegende Probleme mit der Statik nachhaltig lösen zu können.

Der Fernsehbeitrag in voller Länge [11:00] lohnt, weil er Einblick in das aufwendige Sanierungs- und Restaurationskonzept gewährt und den am Erfolg Beteiligten das Wort gibt: Pater Jörg Weinbach vom deutschen Orden, Walter Landherr, verantwortlicher Architekt und Thomas Schöttl, Dachdecker.

[Quelle: 28.11.2009 BR | Fernsehen: Reihe „Unter unserem Himmel – Spessart und Karwendel“: Wallfahrtskirche Maria Birnbaum]

Architektur – barockes Kleinod nördlich der Alpen

Die katholische Wallfahrtskirche Maria Birnbaum im bayrischen Sielenbach, Landkreis Aichach-Friedberg, wurde als einer der ersten Zentralbauten des Barock in Bayern errichtet. Sie zählt zu Deutschlands schönsten Kirchen.

Die Wallfahrtskirche Maria Birnbaum besticht zunächst durch ihre ungewöhnliche äußere Form, die mehr an einen orthodoxen oder altrömischen Bau erinnert. Jedoch handelt es sich hier um einen Phantasieentwurf des Bauherrn Philipp Jakob von Kaltenthal, der den Kirchbau Maria Birnbaum vorantrieb und die Architektur einzelner Bestandteile italienischem Vorbild nachahmte. Somit schuf er damals in Bayern im 17. Jhdt. ein einzigartig unvergleichbares Gotteshaus. Verschiedene Turmarten, mit einzelnen Kuppeln überzogene runde Formen und der mittlere Turm (Apostelturm) betonen die Göttlichkeit der Wallfahrtskirche.

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Die Entstehungsgeschichte – Pilgerort des deutschen Ordens

Außerhalb des kleinen Ortes Sielenbach stand bis 1632 einst Schloss Stuntzberg, Adelssitz der Familie von Weychs.
Die Schlossherrschaft hatte zur persönlichen Verehrung ein Gnadenbild in Form einer geschnitzten Pieta-Figur auf dem gegenüberliegenden Weinberg an einem Eichenbaum angebracht. Im 30-jährigen Krieg wurde das Schloss von den Schweden zerstört, der Weinberg vernichtet und das Gnadenbild halb verbrannt weggeworfen.

Ein Hirte fand es kurz darauf und stellte es in Sielenbach neben der Straße in einen hohlen Birnbaum.

1659 geschah durch dieses Gnadenbild die erste Wunderheilung in Sielenbach. Eine Wallfahrerin pilgerte zu diesem Bild und wurde von ihren körperlichen Gebrechen geheilt, nachdem ihr das Bild im Traum erschienen war und sie bereits mehrere Wallfahrten zu anderen Wallfahrtskirchen vergeblich unternommen hatte. Danach folgte eine weitere Wunderheilung einer taubstummen Frau.

Daraufhin kamen von überall her Wallfahrer zu „Unserer lieben Frau im Birnbaum“, wie die Pilger das Gnadenbild liebevoll nannten.

Aufgrund des Wallfahrerstroms wurde 1661 mit dem Bau einer Kirche begonnen, wobei der Birnbaumstumpf mit dem Gnadenbild umbaut und in den Hochaltar integriert wurde. Dieser ist bis heute erhalten und hinter dem Altar zu sehen.
[Quelle: www.recordare.de]